
Ob es klug ist, Großveranstaltungen wie Österreichische Meisterschaften als Labor für Experimente zu nutzen, sei dahingestellt. Jedenfalls wurde das bisherige Bewertungssystem im athletischen Mehrkampf extra für die nationale Meisterschaft der Schüler auf den Kopf gestellt. Einzig Matea Baric ließ sich davon nicht beirren und wurde Österreichische Schüler-Staatsmeisterin …

Legte man bisher großen Wert auf die vielseitige athletische Ausbildung der Schüler (Gewichtheben und spezielle leichtathletische Übungen wie Sprints aus der Bauchlage, beidbeinige
Mehrfachsprünge und Kugelschockwürfe), kehrt man jetzt offensichtlich wieder zu einer möglichst frühzeitigen Spezialisierung im Gewichtheben zurück.
Die neue Bewertung der Gewichtheber-Technik und einige andere Änderungen sind sicher lobenswert und interessant. Es gab jedoch auch gröbere Kinderkrankheiten, die bis zum nächsten Mal auskuriert
werden sollten, und die man eigentlich schon im Vorfeld bei kleineren Wettkämpfen hätte untersuchen können.
Wir selbst reisten mit einem verhältnismäßig kleinen Kontingent von 6 Schülerinnen und Schülern der ISMS Tulln nach Innsbruck. Und obwohl alle eine tadellose Leistung boten – das Mindeste war die Einstellung persönlicher Bestmarken – hinkten die Ergebnisse den gewohnten Erfolgen nach. Man kann von den Sporthauptschülern, die erst ein Dreivierteljahr die Übungen des Gewichthebens trainieren, einfach nicht erwarten, dass sie den schon länger trainierenden „Spezialisten“ in der Technikbewertung Paroli bieten können.

So blieb es der kleinen Matea Baric, die bereits ein Jahr länger mit dabei ist, vorbehalten, die oberste Siegertreppe zu erklimmen. Mit neuen Bestleistungen
im Reißen, Stoßen und Zweikampf legt sie den Grundstein für ihren unangefochtenen Staatsmeistertitel bei den Mädchen der Altersgruppe U-13.
Bezeichnend für die Auswirkungen der radikalen Änderungen des Wettkampfmodus ist der abgeschlagene 7. Platz des im NÖ-Schülercup dominierenden Philip Gotthart und die "Blecherne" in der
Mannschaftswertung. Nichtsdestotrotz werden wir unseren Erfolgsweg der Vielseitigkeit und der allgemein-athletischen Körperausbildung weiter beschreiten. Weil es für uns der einzige Weg ist, von
dem die jungen Sportler in jedem Fall profitieren – gleich welcher Sportart sie in Zukunft ihre Begeisterung schenken wollen.
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